Krankenhaus in "Ngaoubela" Drucken
Ngaoubela, ein kleines Dorf jedoch von großer Bedeutung, denn hier befindet sich ein relativ gut funktionierendes Spital, das „Hôpital Protestant Ngaoubela“. Ein Krankenhaus unter der Trägerschaft der kamerunischen evangelischen Kirche (EELC – Oeuvre de Santé der Eglise Evangelique Eingangsschild des KrankenhausesLutherienne de Cameroun). Dieser Krankenhausträger betreut noch zwei weitere Spitäler und 15 Ambulatorien.
Das Krankenhaus in Ngaoubela war einst eine im Jahre 1947 von norwegischen Missionaren gegründete Leprastation. Die hierher abgeschobenen Aussätzigen wurden in diesen Häusern versorgt.
Im Laufe der Jahre hat sich der Schwerpunkt immer mehr zu einem regulären Krankenhaus hin verlagert. Seit 2003 hat es, als eines der wenigen privaten Spitäler in Kamerun, den Status eines Distriktkrankenhauses.
Tag für Tag kommen die Patienten, meist nach einer beschwerlichen Anreise aus einem Umkreis von bis zu 250 km, um hier ärztliche Hilde zu finden. Zusammen mit einheimischen diplomierten Krankenpflegern, Hilfspflegern, Laborangestellten und weiteren Hilfskräften versuchen die anwesenden Ärzte (oft auch nur eine einzelne Person) bis zu 150 stationäre Patienten gut zu betreuen und die ca. 100 bis 150 Kranken bestmöglich zu versorgen, welche täglich vor der Ambulanz warten, oftmals ein Tagespensum bis weit nach Mitternacht. Eine große Sorge bereitet uns die oft unzureichende personelle Ausstattung von Ärzten.
Das Spital ist in die Bereiche – Innere Medizin / Chirurgie / Pädiatrie / Gynäkologie und Geburtshilfe – strukturiert. Insgesamt weist es an die 150 Betten auf, aufgeteilt in 100 Akutbetten, 25 Betten für die Tuberkulose- und 25 Betten für die Entbindungsstation.Krankenhaus in Ngaoubela - Teilansicht
Es gibt präventivmedizinische Einrichtungen für Schwangerschaftsvorsorge, Säuglings- und Kleinkinderuntersuchungen, Verabreichung von Impfungen sowie ein Ernährungszentrum.
Die chirurgische Einheit besteht aus einem aseptischen und einem septischen Operationssaal sowie einem Sterilisationsraum.
Die Geburtshilfeeinheit beinhaltet 2 Kreißsäle (ausgerüstet mit Vakuum-Extraktor und Sauerstoff-Konzentrator).
Zur apparativen Ausstattung gehören ein medizinisches Labor, Röntgendiagnostik, Ultraschalldiagnostik, EKG, CD4 (Gerät zur Bestimmung des Immunstatus bei HIV-Infizierten).
Jährlich werden ca. 2500 bis 3000 hospitalisierte Patienten aufgenommen. Ca. 450 Operationen und ca. 600 kleinchirurgische Eingriffe werden vorgenommen. Die zu behandelnden Patienten sind den Fachgebieten Pädiatrie / Neonatalogie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Chirurgie (schwerpunktmäßig Allgemeinchirurgie und Traumatologie), Innere Medizin, HNO und Dr. Elisabeth Neier mit Assistentin bei der OperationDermatologie zuzuordnen.
Es besteht eine regelmäßige Kooperation mit dem pathologischen Institut des Landeskrankenhauses Feldkirch.
Desweiteren sind dem Krankenhaus 6 Dispensaires angeschlossen: Bankim in 200 km, Banjo in 120 km, Joko in 100 km südlicher Richtung, Galim in 90 km östlicher Richtung, Djounde nahe Ngaoundal und Gatt in 10 km Entfernung. Diese werden von gut ausgebildeten Pflegern selbständig geführt und sind für die angrenzende Bevölkerung von großer Bedeutung. Viele weite und beschwerliche Anreisen können sich die Menschen dadurch ersparen und erhalten dort notwendige medizinische Hilfe.