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in memorian Dr. Andrea Bauer PDF Drucken E-Mail

Wir trauern um Frau Dr. Andrea Bauer, die in so jungem Alter von 44 Jahren am 21. November 2013 verstorben ist.

Dr. Andrea Bauer hat sehr verdienstvoll für das Krankenhaus in Ngaoubela und seine Patienten gewirkt und wir möchten ihr einen letzten Gruß und großen Dank sagen.

Als gebürtige Wienerin wechselte Frau Dr. Bauer vor sieben Jahren beruflich nach Vorarlberg und war seitdem als (zuletzt leitende) Oberärztin an der Unfallchirurgischen Abteilung des Krankenhauses Bludenz mit großem Engagement und Können tätig. In Bludenz kam sie erstmals auch in Kontakt mit Frau Dr. Elisabeth Neier. 

Ihr Einsatz für das Krankenhaus in Ngaoubela begann im Sommer 2010, als sie gemeinsam mit Dr. Gabriele Bitsche die zweimonatige Urlaubsvertretung für Dr. Elisabeth Neier übernahm. Als Fachärztin für Unfallchirurgie war sie dabei auch mit vielen deutlich über ihren eigentlichen Fachbereich hinaus gehenden Krankheiten und medizinischen Problemen konfrontiert. Aber sie meisterte nicht nur Kaiserschnitte und allgemeinchirurgische Notfalloperationen, sondern kümmerte sich in dieser Zeit auch um die Organisation und den gesamten medizinischen Betrieb des Spitals. Persönliche Unannehmlichkeiten - wie etwa die doch sehr einfache Unterbringung - waren ihr kein Problem.

Sie kam mit großer Begeisterung von diesem ersten Einsatz aus Kamerun zurück und war fortan jedes Jahr zumindest für einige Wochen in Ngaoubela tätig. Dabei ging es ihr im besonderen darum, den unfallchirurgischen Behandlungsstandard zu verbessern und sie führte - erstmals in Ngaoubela in breitem Rahmen - osteosynthetische Eingriffe (Knochenverplattungen und -verschraubungen) mit großem Erfolg durch und konnte gerade auch jungen Menschen damit sehr helfen.

Zuhause in Österreich war sie erfolgreich bemüht, das für diese unfallchirurgischen Eingriffe notwendige wertvolle Instrumentarium über Firmenspenden zu bekommen. Nicht nur dabei überzeugte sie mit ihrer so offenen, begeisternden Art.

Trotz der anstrengenden und auch zeitintensiven Arbeit in Bludenz waren ihr die meist vierwöchigen Einsätze in Kamerun sehr wichtig, für die sie ihre Urlaubszeiten deutlich "aufbrauchte".

Noch im Mai 2013 war Frau Dr. Bauer - im Bewusstsein ihrer fortschreitenden Erkrankung - nach Kamerun gereist, um wieder im Krankenhaus Ngaoubela intensiv zu arbeiten.

Ihre lebendigen Berichte über ihre Aufenthalte (zuletzt "Kinderschicksale in Afrika") zeigen von ihrem großen Engagement für die Patienten und den Betrieb des Krankenhauses. Darüber hinaus aber sind sie Zeugnisse eines Berührt-Werdens vom menschlichen Leid und es kommt in ihnen auch unverkennbar eine große Zuwendung und Fürsorge zu den materiell armen Menschen Afrikas zum Ausdruck. Andrea Bauer war es ja immer wichtig, nicht nur fachlich-medizinisch bestmögliche Arbeit zu leisten, sondern sie hatte ein Gefühl für die Menschen und deren Schicksale.

Im Juli 2013 bei der Jahreshauptversammlung unseres Vereins referierte Andrea mitreißend über ihre Erlebnisse  in Kamerun. Sie wollte im November wieder nach Ngaoubela gehen. Das so rasche Fortschreiten der Tumorerkrankung hat ihr dies nicht mehr ermöglicht.  Zuletzt war es ihr im Angesicht des nahen Todes noch ganz wesentlich, sich nicht Blumen auf ihrem letzten Weg, sondern einen finanzielle Unterstützung für die Behandlung "der Ärmsten der Armen" - wie sie es selbst formulierte - zu wünschen.

Unser Mitgefühl gilt im besonderen ihrer Tochter Rebecca und ihren Eltern. Andrea hatte ja auch ihren Vater und Rebecca bei einem ihrer Aufenthalte mit nach Kamerun genommen. Sie wollte gerade ihnen diese einfache, leidgeprüfte Welt, aber auch die afrikanische Lebensfreude zeigen.

Andrea, wir verneigen uns vor Dir. Du warst ein wunderbarer Mensch! 

Dr. Gerhard Müller

im Namen des gesamten Vorstandes des Vereins "Entwicklungspartnerschaft für Kamerun"

 


Entwicklungspartnerschaft für Kamerun, 6700 Bludenz - Gartenstraße 10 
Tel. / Fax: +43 (5552) 62118 - E-Mail an Verein:
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